Was uns ausmacht
Die Zunftlade der Winterstetter Handwerker
Erst 1778, als sich die Hochzeit der Zünfte schon dem Ende zuneigte, erhielten die Winterstetter Handwerker von Erbtruchsess Ferdinand Maria zu Wolfegg-Waldsee die Genehmigung zur Aufrichtung einer Zunft. Jede Zunft besaß eine Lade, in der der Geldvorrat, die verschiedenen Siegel, die Jahresrechnungen sowie der „Meisterrodel“ aufbewahrt wurden. Der „Meisterrodel“ verzeichnet die der Zunft angehörigen Meister, Gesellen und Lehrlinge.
Die Zunftlade wurde von Schreinermeister Johannes Schwarzkopf angefertigt. Die aufwändigen Schlosserarbeiten erledigte Wüllibald Speth beide in Winterstettenstadt ansässig. Zwei Lademeister konnten nur gemeinsam die Lade öffnen. Verwahrt wurde sie beim Herbergsvater. Dieses Amt wechselte am Jahrtag zwischen dem Adler- und dem Lamm-Wirt. Zunftpatron war der Hl. Blasius. Mit den letzten Einträgen im Meisterbuch von 1830 endete das Zunftleben im Ort.